
Torsten Jaeger versteht Social Media nicht als Sammlung einzelner Postings, sondern als systematische Schnittstelle zwischen Marke, Zielgruppe und Geschäftszielen. Sein Ansatz setzt auf Effizienz: Ressourcen so einsetzen, dass jeder Post, jede Kampagne und jeder Prozess klar messbaren Mehrwert liefert. Effizienz bedeutet für ihn nicht nur Zeitersparnis, sondern vor allem hohe Hebelwirkung — also Aktivitäten, die mit geringem Aufwand großen Effekt erzielen.
Seine Methode beginnt mit einer sauberen Analyse: Welche Kanäle bringen aktuell Sichtbarkeit, Engagement oder direkte Conversions? Welche Inhalte funktionieren? Ein schneller Audit liefert die Entscheidungsgrundlage — native Insights der Plattformen, Web-Analytics (z. B. Google Analytics 4) und einfache Funnel-Analysen zeigen, wo Hebel sitzen. Torsten empfiehlt, sich auf die 1–2 Kanäle zu konzentrieren, die den höchsten ROI versprechen, statt überall halbgare Präsenz zu haben.
Ziele formuliert er SMART und koppelt sie an Metriken: Reichweite (Impressions, Unique Reach), Engagement (Likes, Shares, Comments, Saves), Traffic (CTR, Sitzungen), Conversion (Leads, Sales) und langfristige Kennzahlen wie Customer Lifetime Value (LTV). Aus Zielen folgen Content-Prioritäten: Awareness-Inhalte, Lead-Generierung, Conversion-Förderung oder Kundenbindung. Jede Content-Aktivität muss einem dieser Zwecke zugeordnet sein.
Die Zielgruppenarbeit ist zentral. Torsten arbeitet mit 2–4 klaren Personas: dem Kernkunden, dem Interessenten, dem Meinungsbildner und dem Bestandskunden. Für jede Persona definiert er Bedürfnisse, bevorzugte Formate und Zeitfenster für Interaktion. So wird nicht nur „mehr Content“ produziert, sondern relevanter Content. Content-Pillars (z. B. Problemlösung, Social Proof, How-to, Marke & Kultur) strukturieren die Themenplanung und sorgen dafür, dass Posts strategisch gestreut sind.
Produktionsworkflow und Wiederverwendung sind Kernpunkte seiner Effizienzstrategie. Einmal produziertes Material wird kanalübergreifend repurposed: Ein Webinar wird zur Blogserie, kurze Clips für Reels/TikTok, Zitate für LinkedIn-Posts, Grafiken für Carousel-Posts. Torsten nutzt Templates (Design‑Vorlagen, Caption‑Formate, CTA‑Formulierungen) und eine Content-Bibliothek, sodass Teammitglieder Inhalte schnell adaptieren können. Zapier- oder Make-Workflows automatisieren Abläufe wie das Hochladen von Assets, das Cross-Posten und das Sammeln von Leads.
Paid Social ist für ihn kein „Extra“, sondern Teil des Hebelplans. Er empfiehlt ein kleines, systematisches Testbudget, um Creatives und Audiences zu validieren (A/B-Tests auf Creative- und Zielgruppenebene). Nach einer Testphase werden erfolgreiche Ads skaliert; ineffektive Kombinationen werden gestoppt. Faustregel: 70 % des Budgets für bewährte, skalierbare Kampagnen, 30 % für Tests und Experimente. KPIs wie CPC, CPA und ROAS geben die Richtung vor — langfristig sind aber auch CLTV und Wiederkaufraten wichtig.
Community-Management darf nicht ausgelagert werden: Reaktionsgeschwindigkeit und Tonalität formen Markenwahrnehmung. Torsten setzt auf klare SLA für Antworten (z. B. innerhalb 24 Stunden) und nutzt Tagging-Systeme, damit Anfragen, Beschwerden und Leads richtig priorisiert werden. Proaktives Community-Building — z. B. regelmäßige Q&A‑Formate, User-Generated Content‑Aktionen — multipliziert Reichweite und Glaubwürdigkeit.
Messung ist kontinuierlich. Torsten definiert ein Dashboard mit KPIs auf drei Ebenen: Performance (Posts & Ads), Funnel (Traffic & Leads) und Business-Impact (Sales, LTV). Wöchentliche Mikro-Optimierungen (z. B. beste Posting-Zeiten, Headlines, Thumbnails) führen monatlich zu strategischen Anpassungen (Kanalpriorisierung, Budgetverschiebungen, neue Content-Pillars). A/B-Testing, Cohort-Analysen und Attribution-Modelle helfen zu verstehen, welche Aktivitäten wirklich Umsatz schaffen.
Organisatorisch setzt er auf kleine, klare Rollen: Content Creator, Community Manager, Paid Specialist, Performance Analyst und ein/ine Strateg:in, der/die das Ganze koordiniert. In kleinen Teams übernimmt eine Person oft mehrere Rollen; wichtig sind klare Prozesse, Verantwortlichkeiten und ein wöchentliches Sync-Meeting. Tools wie Asana/Trello für Planung, Figma/Canva für Design, Buffer/Hootsuite oder Later für Scheduling und Sprout Social/Socialbakers für Reporting sind Teil seiner Toolbox.
Typische Fehler, die Torsten immer wieder sieht, sind: zu viele Kanäle ohne Fokus, fehlende Zielsetzung, ungeplantes Budget für Ads, kein Test-Plan, fehlende Repurposing-Strategie und mangelnde Messbarkeit. Die Gegenmittel: Kanalpriorisierung, SMART-Ziele, strukturierte Tests, Content‑Standards und ein einfaches Reporting, das an das Geschäftsmodell gekoppelt ist.
Zum schnellen Start empfiehlt Torsten eine 30-Tage-Checkliste: 1) Audit der bestehenden Accounts; 2) Festlegung von 1–2 Hauptzielen und passenden KPIs; 3) Definition von 2–3 Personas; 4) Entwicklung von 3 Content‑Pillars; 5) Produktion von 6–8 Content‑Stücken, die repurposed werden können; 6) Aufsetzen eines kleinen Testbudgets für Ads; 7) Implementierung eines einfachen Reporting-Dashboards; 8) Einfache Automatisierungen für wiederkehrende Aufgaben. Diese Schritte liefern schnelle Erkenntnisse und erste skalierbare Prozesse.
Effiziente Social Media Strategien nach Torsten Jaeger kombinieren also datengetriebene Priorisierung, klare Prozesse, konsequentes Repurposing und schlanke Tests. Das Ergebnis ist weniger Arbeit bei höherer Wirkung: mehr relevante Reichweite, bessere Leads und messbarer Business‑Impact.